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Rambler's Top100
Детская литература - P. L. TRAVERS Весь текст 344.89 Kb

Mary Poppins kommt wieder

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В»SIE IST DA!В«
Eilige Schritte ertönten, und eine Tür flog auf. Ein kleines Mädchen,
nur wenig grГ¶Гџer als die Zwillinge und mit einem altmodischen, geblГјmten
Kleid angetan, stГјrzte herein und warf sich auf Jane.
В»Endlich! Endlich!В« schrie sie triumphierend. В»Eine Ewigkeit schon
lauern die Jungen dir auf! Aber sie haben dich bisher nicht erwischt —
du hast immer GlГјck gehabt!В«
В»Nicht erwischt?В« sagte Jane. В»Das verstehe ich nicht.В«
Sie begann sich zu fürchten und wünschte, sie hätte sich von Valentin
nicht in die Schale hineinlocken lassen.
»Urgroßvater wird dir's erklären«, sagte Christine mi t seltsamem
Lachen. Sie zog Jane Гјber den Treppenabsatz und zu einer TГјr hinein.
»He! He ! He! Wa s ist denn das?« fragte eine dünne, krächzende
Stimme.
Jane fuhr zurück und drängte sich an Christine. Denn am anderen
Ende des Zimmers saГџ auf einem Sessel neben dem Kamin eine Gestalt,
die sie mi t Schrecken erfГјllte. Der Widerschein des Feuers zuckte Гјber
einen sehr alten Mann, so alt, daГџ er eher wie ein Schatten aussah als
wie ein menschliches Wesen. Um seinen dГјnnen Mund hing ein schГјtterer
grauer Bart, und obwohl er ein Hauskäppchen trug, konnte Jane
doch sehen, daГџ er so kahl war wie ein Ei. Gekleidet war er in einen langen,
altvaterischen Morgenrock aus verschossener Seide, und an seinen
mageren FГјГџen schlappte ein Paar gestickter Pantoffeln.
В»So!В« sagte die schattenhafte Gestalt und nahm eine lange, geschwungene
Pfeife aus dem Mund. В»Jane ist endlich da.В«
Er stand auf und trat auf sie zu; sein Lächeln flößte Furcht ein, seine
Augen lagen tief im Kopf, aber sie leuchteten in einem hellen, stählernen
Feuer.
»Ich hoffe, du hast eine gute Reise gehabt, mein Kind!« krächzte er.
Und Jane mi t einer knochigen Hand an sich ziehend, kГјГџte er sie auf die
Backe. Bei der BerГјhrung seines grauen Barts fuhr sie mi t einem Aufschrei
zurГјck.
В»He! He ! He!В« Er lachte ein meckerndes, furchteinflГ¶Гџendes Lachen.
В»Sie kam mi t den Jungen durchs ErlengehГ¶lz, UrgroГџvaterВ«, sagte
Christine.
В»Aha! Und wie haben sie sie erwischt?В«
В»Sie war bockig, wei l es ihr nicht paГџte, die Г„lteste zu sein. Deshalb
warf sie mi t ihrem Tuschkasten nach der Schale und verletzte Valentin
am Knie.В«
В»So, so!В« flГ¶tete die schreckliche, alte Stimme. В»Das nennt man Temperament,
wie? Na j a . . . ! В« Er lachte dГјnn. В»DafГјr wirst du jetzt die
JГјngste sein, mein Kind. Meine jГјngste Urenkelin. Aber TemperamentsausbrГјche
gestatte ich hier nicht! He ! He ! He! O nein, Kindchen. Na,
komm schon her und setz dich. MГ¶chtest du Tee oder Kirschsaft?В«
В»Nein, nein!В« brach es aus Jane heraus. В»Ich fГјrchte, hier ist ein Irrtum
geschehen. Ich muГџ jetzt nach Hause. Ich wohne Kirschbaumweg
Nummer siebzehn.В«
»Das wa r einmal«, erklärte Valentin. »Jetzt wohnst du hier.«
В»Aber du verstehst mich nicht!В« sagte Jane verzweifelt. В»Ich wi l l hier
nicht wohnen. Ich mГ¶chte nach Hause.В«
»Unsinn!« krächzte der Urgroßvater. »Nummer siebzehn ist ein
schreckliches Haus, billig und stickig und modern. AuГџerdem bist du
dort nicht einmal glГјcklich. He ! He ! He ! Ich weiГџ, was es heiГџt, die Г„lteste
zu sein — nur Arbeit und kein Vergnügen. He! He! Aber hier . . . « —
er fuhr mi t seiner Pfeife hin und her —, »hier bist du das Nesthäkchen,
das Goldkind, der Augapfel, und brauchst nie wieder nach Hause zurГјck!В«
В»Nie wieder!В« wiederholten William und Everard und tanzten um sie
herum.
»Aber ich muß doch nach Hause. Ich will!« Jane weinte, die Tränen
stГјrzten ihr aus den Augen.
Der Urgroßvater lächelte sein schreckliches, zahnloses Lächeln.
В»Bildest du dir etwa ein, wi r lieГџen dich gehen?В« erkundigte er sich
mi t flammenden Augen. В»Du hast unsere Schale zerbrochen. Nun muГџt
du die Folgen tragen. Christine, Valentin, William und Everard wГјnschen
dich als jГјngere Schwester. Und ich wГјnsche dich als jГјngste Urenkelin.
AuГџerdem bist du uns etwas schuldig. Du hast Valentins Knie verletzt.В«
В»Ich will's an ihm gutmachen. Ich gebe ihm meinen Tuschkasten.В«
В»Er hat schon einen.В«
В»Meinen Reifen.В«
В»Er ist Гјbers Reifenspielen hinaus.В«
В»Ja, dann . . .В«, stammelte Jane, В»dann heirate ich ihn, wenn ich groГџ
bin.В«
Der UrgroГџvater wieherte vor Lachen.
Jane wandte sich bittend an Valentin. Der schГјttelte den Kopf.
»Ich fürchte, dafür ist es zu spät«, sagte er traurig. »Ich bin schon
lange erwachsen.В«
В»Aber wieso, aber warum . . . ach, ich versteh das alles nicht. Wo bin
ich denn?В« schrie Jane, erschrocken um sich blickend.
»Weit fort von zu Hause, mein Kind, wei t fort von zu Haus«, krächzte
der Urgroßvater. »Du bist in die Vergangenheit zurückversetzt — in die
Zeit vor sechzig Jahren, als Christine und die Jungen noch klein waren.В«
Durch ihre Tränen hindurch sah Jane, wie seine alten Augen vor Stolz
leuchteten.
В»Aber wie komme ich denn da nach Hause?В« flГјsterte sie.
В»Gar nicht. Du muГџt hier bleiben. Du kannst sonst nirgendwohin. VergiГџ
nicht, du bist in die Vergangenheit zurГјckversetzt! Die Zwillinge
und Michael, selbst dein Vater und deine Mutter sind noch gar nicht geboren,
auch Nummer siebzehn ist noch nicht gebaut. Du kannst nicht
nach Hause!В«
В»Nein! Nein!В« schrie Jane. В»Das ist nicht wahr! Das ist unmГ¶glich!В«
Das Herz pochte ihr in der Brust. Niemals mehr Michael sehen, niemals
mehr die Zwillinge, weder Vater noch Mutter noch Mary Poppins!
Und plГ¶tzlich begann sie zu rufen, mit lauter Stimme, so daГџ es in den
steinernen Gängen widerhallte:
В»Mary Poppins! Es tut mir leid, daГџ ich so bockig war! Oh, Mary Poppins,
hilf mir, hilf mir!В«
В»Schnell! Haltet sie fest! Umringt sie!В«
Sie hГ¶rte den scharfen Befehl des UrgroГџvaters. Sie fГјhlte, wie die
vier Kinder sich um sie drängten. Fest schloß sie die Augen.
В»Mary Poppins!В« schrie sie noch einmal. В»Mary Poppins!В«
Eine Hand ergriff die ihre und entriГџ sie den umklammernden Armen
von Christine, Valentin, William und Everard.
В»He! He ! He!В«
Das meckernde Gelächter des Urgroßvaters schallte durch den Raum.
Der Griff um ihre Hand wurde fester, und sie fГјhlte sich fortgezogen.
Aus Angst vor den furchteinflГ¶Гџenden Augen wagte sie die ihren nicht
aufzuschlagen; sie wehrte sich nur heftig gegen die Hand, die sie fortzog.
»He! He ! He!« Abermals ertönte das Gelächter, und die Hand zerrte
sie weiter, die steinernen Treppen hinab und Гјber die widerhallenden
Korridore. Jetzt hatte sie keine Hoffnung mehr. Hinter ihr verstummten
die Stimmen Christines und der Drillinge. Von dieser Seite war keine
Hilfe mehr zu erwarten. Verzweifelt stolperte sie hinter den fliehenden
FuГџtritten her und fГјhlte, da ihre Augen immer noch geschlossen waren,
dunkle Schatten Гјber dem Kopf und feuchte Erde unter ihren FГјГџen.
Wa s geschah mi t ihr? Wohin, ach wohin wurde sie geschleppt? Wär e
sie doch bloГџ nicht so bockig gewesen!
Die starke Hand zog sie vorwärts, und nach einer Weile spürte sie
warmes Sonnenlicht auf ihrem Gesicht; während sie weitergezerrt
wurde, schnitt scharfes Gras ihr in die Beine. Dann plГ¶tzlich legten sich
zwei starke Arme wie Eisenbänder um ihren Leib, hoben sie auf und
schwangen sie hoch in die Luft.
В»Hilfe! Hilfe!В« schrie sie; wie wahnsinnig drehte und wand sie sich in
den fremden Armen. Sie wollte nicht ohne Kampf nachgeben, sie wollte
um sich schlagen, immer wieder um sich schlagen . . .
»Ich wäre dir dankbar«, raunte ihr eine bekannte Stimme ins Ohr,
В»wenn du dich daran erinnern wolltest, daГџ das mein bester Rock ist, der
den Sommer Гјber halten muГџ!В«
Jane Г¶ffnete die Augen. Zwe i grimmige blaue Augen blickten sie
unverwandt an.
Die Arme, die sie so eng umschlangen, waren Ma r y Poppins' Arme,
und die Beine, gegen die sie so wГјtend trat, waren Mary Poppins' Beine.
»Ach!« stammelte sie. »Du bist das! Ich dachte, du hättest mich nicht
gehГ¶rt, Mary Poppins. Ich dachte, die wГјrden mich fГјr immer dabehalten.
Ich dachte . . .В«
В»Manche LeuteВ«, bemerkte Mary Poppins und lieГџ sie sanft nieder,
В»denken viel zuviel. Das ist mal sicher. Wisch dir das Gesicht ab, bitte!В«
Sie drГјckte Jane ihr blaues Taschentuch in die Hand und begann, das
Kinderzimmer für die Nacht aufzuräumen.
Jane beobachtete sie, während sie ihr tränenüberströmtes Gesicht mit
dem groГџen blauen Taschentuch trocknete. Sie blickte sich in dem wohlbekannten
Zimmer um. Da war der zerschlissene Teppich, da der Spielzeugschrank
und da Mary Poppins' Armstuhl. Beim Anblick dieser
Dinge fГјhlte sie sich sicher, warm und getrГ¶stet. Sie horchte auf die gewohnten
Geräusche, mi t denen Mary Poppins ihre Arbeit tat, und ihr
Entsetzen legte sich. Eine Welle des GlГјcks Гјberflutete sie.
В»Das war ich doch gar nicht, die so bockig war!В« sagte sie erstaunt zu
sich selbst. В»Das muГџ jemand anderer gewesen sein.В«
Mary Poppins ging zu einer Schublade und nahm saubere Nachthemden
fГјr die Zwillinge heraus.
Jane lief zu ihr hin.
»Darf ich sie anwärmen, Mary Poppins?«
Mary Poppins zog die Luft durch die Nase.
»Mach dir keine Umstände, schönen Dank. Du bist sicherlich viel zu
beschäftigt! Michael wird mir helfen, wenn er nach oben kommt.«
Jane wurde rot.
В»Bitte, laГџ michВ«, sagte sie. В»Ich helfe dir gern. AuГџerdem bin ich die
Г„lteste.В«
Mary Poppins stemmte die Arme in die HГјften und blickte Jane einen
Augenblick nachdenklich an.
В»Hmpf!В« sagte sie schlieГџlich. В»Aber verbrenn sie nicht! Ich hab so
schon genug zu flicken.В«
Und sie ГјberlieГџ Jane die Nachthemden.
В»Aber das ist doch alles nicht wahr!В« hГ¶hnte Michael, als er ein
wenig später von Janes Abenteuer erfuhr. »Du bist doch viel zu groß für
die Schale.В«
Sie überlegte kurz. Irgendwie schien die Geschichte, die sie da erzählt
hatte, ihr selbst recht unwahrscheinlich. В»Vielleicht hast du rechtВ«, gab
sie zu. В»Aber vorhin kam mir alles ganz wirklich vor.В«
В»Ich nehme an, du hast es dir nur ausgedacht. Du denkst dir ja immer
alles mГ¶gliche aus.В« Er fГјhlte sich etwas Гјberlegen, denn er selbst dachte
Гјberhaupt nicht.
В»Ihr zwei mi t eurer Denkerei!В« sagte Mar y Poppins streng und
drängte sie beiseite, um die Zwillinge energisch in ihre Bettchen zu stekken.
В»Und nunВ«, sagte sie bissig, als John und Barbara sicher verstaut
waren, В»hab ich vielleicht mal einen Augenblick Zeit fГјr mich selbst.В«
Sie zog die Nadeln aus ihrem Hut und steckte ihn zurГјck in seine
braune PapiertГјte. Sie Г¶ffnete die Kette des Medaillons und legte es sorgsam
in eine Schublade. Dann schüttelte sie ihren Mantel aus und hängte
ihn an seinen Haken hinter der TГјr.
В»Ei, wo ist denn dein neuer Schal?В« fragte Jane. В»Hast du ihn etwa
verloren?В«
В»Das ist nicht mГ¶glichВ«, sagte Michael. В»Sie hatte ihn noch um, als sie
nach Hause kam. Ich sah ihn.В«
Mary Poppins drehte sich zu ihm um.
В»Seid so gut und kГјmmert euch um eure eigenen AngelegenheitenВ«,
sagte sie patzig, В»um meine kГјmmere ich mich schon selbst!В«
В»Ich wollte doch nur helfen . . .В«, begann Jane.
В»Ich kann mir selbst helfen, besten Dank!В« sagte Mary Poppins und
schnupfte auf.
Jane wandte sich Michael zu, um einen Blick mi t ihm zu wechseln.
Aber diesmal merkte er nichts davon. Er starrte nach dem Kaminsims, als
traute er seinen Augen nicht.
В»Was ist, Michael?В«
В»Du hast es dir doch nicht ausgedacht!В« flГјsterte er und deutete mi t
dem Finger.
Jane blickte zum Kaminsims hoch. Dor t lag die groГџe Porzellanschale
mit dem Sprung, der mittendurch lief. Da waren die grasige Wiese und
das ErlengehГ¶lz. Und da waren drei kleine Jungen, die Pferdchen spielten;
zwei liefen voraus, und einer rannte mi t der Peitsche hinterher.
Aber — um das Bein des Kutschers wa r ein kleines weißes Taschentuch
geknüpft, und auf dem Gras ringelte sich, als hätte ihn jemand beim
Laufen verloren, ein rot und weiГџ karierter Schal. An seinem einen Ende
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